Boris Beresowski war der letzte der alten Garde russischer Oligarchen. Inzwischen hat Wladimir Putin das Land in eine Staats-Oligarchie umgebaut.
Boris Beresowski war der letzte der alten Garde russischer Oligarchen. Inzwischen hat Wladimir Putin das Land in eine Staats-Oligarchie umgebaut.
London. Die eine hüpft, die zweite sinnt sarkastisch vor sich hin, die dritte jammert. Tschechows “Drei Schwestern” sind wieder da. Das “Hampstead Theatre” in London hat ein neues Tschechow-Stück uraufgeführt. Es ist die Theatersensation dieses Frühlings. Weit über London hinaus. Der Tschechow-hungrigen Theaterwelt bietet sich ein neuer Stoff zur Aufführung an.
Die Panik auf Zypern lässt die griechischen Nachbarn nicht kalt: “Business und Politik – es geht nur noch um gegenseitige Erpressung”, sagt der griechische Journalist Kostas Vaxevanis. Wir treffen uns im “Free Word Centre” im Londoner Osten. Der 45jährige wirkt wie einer, der das Leben gerne ein bisschen mehr genießen würde, der aber in die Rolle des nationalen Aufdeckers gezwungen wurde. Müde schüttelt er den Kopf: “In Griechenland ging es nicht darum, den Griechen zu helfen, sondern den Banken. In Zypern streiten sich EU und Russen ums Geld und die Zyprioten müssen um ihre Ersparnisse zittern.”
Zypern-Teil im "Profil" mit Untergeschichte zu den russischen Investoren von mir.
London. Sein Stolz ist unüberhörbar. “Es war eine saubere Operation”, sagt Carmi Gillon, “elegant”. Er lächelt wie ein kleiner, stolzer Bub, der sich gleichzeitig auch ein bisschen schämt für seinen Stolz. Vielleicht weiß er ja, dass nicht alle auf ihn stolz sind, weil er den palästinensischen Bombenbauer Yahya Ayyash mittels eines Mobiltelefon per Fernzündung getötet hat. “Nur er starb. Kein anderes Famlienmitglied. Und im unteren Stockwerk haben sie es nicht einmal gehört.” Die Kamera hält weiter jede Regung seines runden, freundlichen Gesichts fest. Fast trotzig setzt der ehemalige israelische Geheimdienstchef hinzu: “Ich mag solche Operationen.”
London. Am Abend des 12. März 2013 sitzt Edmund de Waal am Boden neben dem Klavier im “Austrian Cultural Forum” und schaut zu seinem Vater Victor auf, der gemessen und gerührt seinem Sohn dankt. Es scheint eine Tradition in dieser Familie zu sein, Worte mit Bedacht erst dann eines nach dem anderen auszusprechen, wenn der Satz fertig gedacht ist. Der Vater also lobt den Sohn dafür, dass er jetzt auch noch dem Rückkehrer-Roman von Edmunds Großmutter zur Publikation verholfen hat. “The Exiles return” trägt stark autobiographische Züge. Die Juristin und Dichterin Elisabeth de Waal kehrte in den Fünfzigerjahren auf Besuch nach Wien zurück. Sie blieb nicht lang. Dank dem Erfolg ihres Enkels mit “Der Hase mit den Bersteinaugen” wird ihr Roman 75 Jahre nach dem “Anschluss” nun doch noch publiziert.
London. Da saßen sie, nebeneinander auf der Anklagebank. Ein leerer Stuhl zwischen ihnen. Sie – eine der gefragtesten Ökonominnen des Landes. Er –liberaldemokratischer Politiker und ehemaliger Energieminister. Der Richter verurteilte beide am späten Nachmittag des 11. März zu acht Monaten Gefängnis. Ihn, weil er sie bedrängt hatte, eine Verkehrstrafe für ihn zu übernehmen. Er war zu schnell in eine Radarfalle gefahren und bestand darauf, dass sie für ihn log und seine „speeding points“ auf sich nahm. Sie, weil sie zugestimmt hatte.
Robert Schindel liest aus "Der Kalte"
Wien. Im Foyer des Akademietheaters steht Doron Rabinovici und begrüßt mich: “Hallo Sissy! Ich hab den neuen Roman von Robert Schindel noch nicht gelesen, weiß also nicht, was er meint und schaue den Exfreund fragend an. Er sagt: “Ich bin Dein Boaz.”
London. Wollte Hilary Mantel Kate Middleton beleidigen? In einer Rede im Britischen Museum sagte die gefeierte Autorin Anfang Februar über die professionelle Prinzessin: "Ich habe zugesehen, wie Kate eine Puppe mit abwinkelbaren Gelenken wurde, an die irgendwelche Fetzen gehängt werden. Früher war sie eine Schaufensterpuppe, ohne Persönlichkeit, die nur dadurch definiert wurde, was sie anhatte. Inzwischen ist sie eine zukünftige Mutter und wieder wird sie mit entsprechenden Attributen ummantelt. Wenn sie die Übelkeit überwunden hat, dann wird die Presse sie sogleich als "strahlend" feiern. Sie wird feststellen, dass das Leben dieser jungen Frau erst jetzt endlich Sinn macht, dass es eben ihre Aufgabe ist, Kinder zu gebären."
Helen Mirren as Queen Elizabeth II
London. Queen Elizabeth II. beim privaten Schwätzchen mit David Cameron? Da wäre ich gern dabei, wenn die alte Königin mit dem Premiernovizen tratscht. Moment, ich bin’s ja. Helen Mirren hatte gerade mit “The Audience” im Londoner Westend als Königin Premiere. “Wie geht’s dem Baby?”, fragt Cameron und die Königin schreckt auf: “Welches Baby?”