Yoram Kaniuk gab profil sein letztes Interview ein paar Tage vor seinem Tod am 8. Juni.
Yoram Kaniuk gab profil sein letztes Interview ein paar Tage vor seinem Tod am 8. Juni.
Yoram Kaniuk ist gestorben. Er war 83 Jahre alt. Er hatte Krebs. Und er war über Jahrzehnte der düsterste israelische Autor, den ich kannte. Am Vorabend der israelischen Parlamentswahlen 1992 saßen wir beim Abendessen in einem Fischrestaurant in Jaffa. Yoram informierte mich darüber, dass die israelische Linke nie wieder gewinnen könnte und wenn, würde dies auch nichts ändern: Israel war dem Untergang geweiht, weil die religiöse nationalistische Rechte das Land in Geiselhaft genommen habe.
Am nächsten Tag gewann die Arbeitspartei unter Jitzhak Rabin die Wahlen und Rabin brachte das Land mit den Verhandlungen über die Oslo-Abkommen auf den Weg zum Frieden. Kaniuk war überhaupt nicht beeindruckt und glaubte nicht, dass die Linksregierung Erfolg haben würde. Rückblickend muß ich zugeben, dass er recht gehabt hat. Rabin hat die israelischen Siedlungen im Westjordanland nicht aufgelöst, als dies noch möglich war.
Ach was, Putins Ehe mit Ludmila ist zerbrochen? Das inszenierte Interview nach dem gemeinsamen Ballett-Besuch in Moskau am 6. Juni überrascht die wenigsten. Putin hatte seine Ludmila seit Jahren nur noch einmal im Jahr zum Kirchenbesuch oder zu seinen Inaugurationen mitgenommen. Gerüchte besagen, er habe bereits zwei Kinder mit seiner Freundin oder zweiten Frau Alina Kabajewa, einer ehemaligen Gymnastikerin, die seit 2007 als Abgeordnete in der Staatsduma sitzt. Die 30jährige in Uskbeistan geborene Russin tritt nicht in der Öffentlichkeit mit dem 60jährigen Putin auf. Wer darüber schreibt, muß um seinen Job fürchten. Der inzwischen in Ungnade gefallene Medien-Oligarch Alexander Lebedew sperrte 2008 lieber gleich die ganze Zeitung zu, als der “Moskowski Korrespondent” über Kabajewas und Putins Liason berichtet hatte.
Die EU will israelische Produkte aus den besetzten Gebieten eigens kennzeichnen, um Konsumenten auf ihre Herkunft hinzuweisen. Nun fürchten radikale Siedler um ihre Existenz.
In Großbritannien treibt der Rechtspopulist Nigel Farage die Regierung vor sich her. Der Erfolg seiner Unabhängigkeits-Partei UKIP könnte die Insel die EU-Mitgliedschaft kosten.
Nigel Farage ist leicht zu unterhalten, und das seit Wochen: Er braucht nur zuzuschauen, was der britische Premierminister David Cameron so treibt – schon hat er garantiert gute Laune.
Der unaufhaltsame Aufstieg von Nigel Farage und seiner rechtspopulistischen UKIP-Partei geht in die nächste Etappe.
Noch vor dem endgültigen Ergebniss der englischen Kommunalwahlen triumphierte Nigel Farage Freitag früh: “Wir sind nicht nur eine Protestpartei. Die Leute wählen UKIP dafür, wofür wir stehen!” Bei den Kommunalwahlen in England hat Farage mit seiner rechtspopulistischen UKIP “United Kingdom Independence Party” (UKIP) dutzende Gemeinderatsmandate ergattert – die Koalitionsparteien Tories und Liberaldemokratenverloren Wählerzustimmung. Die oppositionelle Labourparty legte zwar zu, viele Proteststimmen aber gingen zu UKIP.
Sie gilt als Amerikas provokanteste Feministin. In ihrem neuen Buch „Vagina“ demontiert Naomi Wolf weibliche Sexualmythen. Ein Gespräch über Kommen und Kreativität, Obama und den neuen Feminismus.
Bei Margaret Thatchers bombastischen Staatsbegräbnis hielt sich die Trauer in Grenzen. Ihre politischen Erben sind zu sehr damit beschäftigt, von ihrer politischen Hinterlassenschaft zu profitieren.
Erinnern Sie sich an Kiefer Sutherland als Jack Bauer in der Fernsehserie “24”? Ich erinnere mich vor allem an eins: Schlaflose Nächte, in denen ich mir die ersten drei Staffeln auf DVD reinzog. Wurden die Moslems in “24” tendenziell als terroristische Elemente dargestellt? Ja, schon. Doch “24” war sehr spannend und Kiefer Sutherland ziemlich cool.
An Jack Bauer dachte ich unlängst, als ich eine Vorpremiere von “The Reluctant Fundamentalist” – etwa: “Der widerstrebende Fundamentalist” - im Gate Cinema in Notting Hill besuchte. Der Film basiert auf einem Roman des britisch-pakistanischen Autors Mohsin Hamid und erzählt die Geschichte eines jungen Pakistanis, der aus Lahore nach Amerika kommt, um sein Glück zu machen. Er ist gut unterwegs – bis mit 9/11 sein Traum wie eine Seifenblase zerplatzt. Riz Ahmed spielt die Hauptrolle. Der Brite mit pakistanischen Wurzeln trat bereits in dem traurigen und witzigen Film “Four Lions” als Möchtegern-Terrorist in Erscheinung.
LONDON. Remember Kiefer Sutherland as Jack Bauer in “24”? I mostly remember getting little sleep when I watched the first three seasons during long Moscow nights. I did not care so much about criticism that “24” had a slightly negative attitude towards Muslims. “24” was gripping and Sutherland pretty cool.