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http://cicero.de/weltbuehne/grossbritannien-und-die-eu-keiner-weiss-was-brexit-heisst

Am Donnerstag soll es einen neuen britischen EU-Kommissar in Brüssel geben. Das ist aber auch das einzige, was knapp drei Monate nach dem Brexit-Votum an klaren Maßnahmen gesetzt wurde.

Der neue britische EU-Kommissar wird wohl auch der letzte sein. Sir Julian King, bisher britischer Botschafter in Paris, soll nach Brüssel wechseln. Am Montag abend wollten die EU-Parlamentarier ihn anhören, am Donnerstag dürfte er dann bestätigt werden. Kings Job als Juniorkommissar für Sicherheit wurde extra von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erfunden, nachdem sein britischer Vorgänger Jonathan Hill, der das mächtige Finanzressort geleitet hatte, frustriert seinen Hut genommen hatte. In der EU-Kommission soll der 52jährige Diplomat King noch Dienst nach Vorschrift schieben, bis sein Land den Brexit vollendet hat.

Nach dem Brexit-Schock hätte die britische Labour-Partei politische Chancen wie selten zuvor – stattdessen zerlegt sie sich gerade selbst: Dank ihrem Chef Jeremy Corbyn und hunderttausend neuer Mitglieder.

Das ist eine aktualisierte Fassung eines Artikels, der in profil erschienen ist.

Was macht ein linker britischer Oppositionsführer, um der Welt die scheußlichen Folgen des Neoliberalismus vor Augen zu führen? Wenn er Jeremy Corbyn heißt, kauert er sich bei der Anreise zu einem Wahlkampfauftritt auf den Boden einer Zugsgarnitur und beklagt wortreich, dass er keinen Sitzplatz mehr gefunden habe: Alle Waggons seien „gerammelt voll“ – eine Folge der Privatisierung des Bahnverkehrs, unter der viele Pendler zu leiden hätten.
Das Video, das der Labour-Chef Mitte August von seiner Protestaktion online stellte, erwies sich als Hit. Allerdings nur für seine Gegner. Wenig später konterte der Zugsbetreiber Virgin – das Unternehmen des Multimilliardärs Richard Branson – mit Videos aus einer Überwachungskamera. Sie zeigen, dass der Zug nur halb voll ist, und Corbyn sich nach vollbrachter Jeremiade auf einem der zahlreichen freien Plätze niederlässt.

Both David Cameron and Boris Johnson went to the elite boy school Eton College. Eton mess is also a very popular English dessert.

Both David Cameron and Boris Johnson went to the elite boy school Eton College. Eton mess is also a very popular English dessert.

Der britische Politikbetrieb erinnert derzeit an eine Tragödie von William Shakespeare. David Cameron und Boris Johnson haben mit ihren Machtkämpfen nicht nur die eigenen Karrieren, sondern auch die Zukunft des Landes aufs Spiel gesetzt. Profitieren könnten davon zwei Frauen

http://cicero.de/weltbuehne/nach-dem-brexit-referendum-grossbritannien-im-ausnahmezustand 

Time to start.

http://cicero.de/weltbuehne/david-cameron-ein-verheerendes-vermaechtnis[caption id="attachment_2312" align="alignright" width="225"] Time to start.[/caption]

Ein verheerendes Vermächtnis
VON TESSA SZYSZKOWITZ am 25. Juni 2016
David Cameron hat hoch gepokert – und alles verloren. Nicht nur die EU könnte seinetwegen auseinanderfliegen, sondern auch das britische Königreich

Ermordete Jo Cox am Titelblatt des "Guardian": Ein Land im Schock

Ermordete Jo Cox am Titelblatt des "Guardian"

Die besten und die schlimmsten britischen Traditionen brechen in den letzten Paniktagen vor dem EU-Referendum hervor. Tessa Szyszkowitz sieht sich bange um.

Ihr letzter Tweet lautete: "Mein Mann und die Kinder sind in der Schlacht auf der Themse - weil wir für #StrongerIn #Remain" sind." #StärkerDrinnen und #Bleiben. Jo Cox und ihr Mann waren dafür, dass Britannien in der EU bleibt. Auf der Themse hatten sich am Mittwoch die Befürworter eines Verbleibs und jene für einen Austritt eine heftige verbales Auseinandersetzung in Flotillas geliefert. Am nächsten Tag wurde Jo Cox, Abgeordnete für Labour, 41 Jahre alt, Mutter zweier Kinder, bei einer Veranstaltung in ihrem Wahlkreis erschossen. Sie war ein Shooting star in der Labour-Partei, eine Frau, die als erste in ihrer Familie studiert hatte - und zwar in Cambridge - und in der Labour-Partei für eine sozialere Welt kämpfte.

Clemence Alex

Was die Untertanen in Londoner Pubs so über ihre Monarchin denken.

Text: Tessa Szyszkowitz, Fotos: Alex Schlacher

In der Speisekammer der Königin stehen drei Herren und gönnen sich erst mal einen Schluck Bier. Dann wenden sie sich ernsten Angelegenheiten zu: dem 90. Geburtstag von Königin Elizabeth II. “Sie hat einen fabelhaften Job gemacht!”, meint Nick Startup so stolz als hätte er etwas dazu beigetragen. Der 71jährige Stuart Martin kann dem nur zustimmen: “Vor allem, wenn man bedenkt, dass alle 12 Premierminister, die sie in ihrer Regentschaft beraten hat, Nichtsnutze waren.”

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© 2018 Tessa Szyszkowitz