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Both David Cameron and Boris Johnson went to the elite boy school Eton College. Eton mess is also a very popular English dessert.

Both David Cameron and Boris Johnson went to the elite boy school Eton College. Eton mess is also a very popular English dessert.

Der britische Politikbetrieb erinnert derzeit an eine Tragödie von William Shakespeare. David Cameron und Boris Johnson haben mit ihren Machtkämpfen nicht nur die eigenen Karrieren, sondern auch die Zukunft des Landes aufs Spiel gesetzt. Profitieren könnten davon zwei Frauen

http://cicero.de/weltbuehne/nach-dem-brexit-referendum-grossbritannien-im-ausnahmezustand 

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Ein verheerendes Vermächtnis
VON TESSA SZYSZKOWITZ am 25. Juni 2016
David Cameron hat hoch gepokert – und alles verloren. Nicht nur die EU könnte seinetwegen auseinanderfliegen, sondern auch das britische Königreich

Ermordete Jo Cox am Titelblatt des "Guardian": Ein Land im Schock

Ermordete Jo Cox am Titelblatt des "Guardian"

Die besten und die schlimmsten britischen Traditionen brechen in den letzten Paniktagen vor dem EU-Referendum hervor. Tessa Szyszkowitz sieht sich bange um.

Ihr letzter Tweet lautete: "Mein Mann und die Kinder sind in der Schlacht auf der Themse - weil wir für #StrongerIn #Remain" sind." #StärkerDrinnen und #Bleiben. Jo Cox und ihr Mann waren dafür, dass Britannien in der EU bleibt. Auf der Themse hatten sich am Mittwoch die Befürworter eines Verbleibs und jene für einen Austritt eine heftige verbales Auseinandersetzung in Flotillas geliefert. Am nächsten Tag wurde Jo Cox, Abgeordnete für Labour, 41 Jahre alt, Mutter zweier Kinder, bei einer Veranstaltung in ihrem Wahlkreis erschossen. Sie war ein Shooting star in der Labour-Partei, eine Frau, die als erste in ihrer Familie studiert hatte - und zwar in Cambridge - und in der Labour-Partei für eine sozialere Welt kämpfte.

Clemence Alex

Was die Untertanen in Londoner Pubs so über ihre Monarchin denken.

Text: Tessa Szyszkowitz, Fotos: Alex Schlacher

In der Speisekammer der Königin stehen drei Herren und gönnen sich erst mal einen Schluck Bier. Dann wenden sie sich ernsten Angelegenheiten zu: dem 90. Geburtstag von Königin Elizabeth II. “Sie hat einen fabelhaften Job gemacht!”, meint Nick Startup so stolz als hätte er etwas dazu beigetragen. Der 71jährige Stuart Martin kann dem nur zustimmen: “Vor allem, wenn man bedenkt, dass alle 12 Premierminister, die sie in ihrer Regentschaft beraten hat, Nichtsnutze waren.”

Die türkische Schriftstellerin Elif Shafak über das Verhältnis ihrer Regierung zum Humor, die Geburtsfehler des Flüchtlingsabkommens und die Verantwortung europäischer Populisten für die Situation in der Türkei.

So leise, höflich und bedacht Elif Shafak auch spricht, so laut und deutlich wird jedes ihrer Worte dennoch in der Öffentlichkeit wahrgenommen: Viele von den 14 Büchern der 44jährigen türkischen Intellektuellen sind zu Bestsellern geworden und wurden in mehrere Sprachen übersetzt (zuletzt “Der Architekt des Sultans”, Verlag Kein&Aber). Auch in den sozialen Netzwerken wird ihrer Stimme Gewicht beigemessen: Auf Twitter hat sie etwa 1,7 Millionen Follower. Shafak lebt in Istanbul und London, wo sie profil in einem Kaffeehaus im Stadtteil Maryleone zum Gespräch traf.

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Im Juni stimmen die Briten über einen möglichen Austritt aus der EU ab. Wer sind die Menschen, die Europa unbedingt den Rücken kehren wollen?

“Wir sind mit ihnen, aber wir sind nicht wie sie.” Der Ausspruch stammt vom legendären britischen Premierminister Winston Churchill, der 1953 im Unterhaus erläuterte, er sei durchaus für das Projekt der europäischen Einigung. Bloß eben mit dem eingangs zitierten Vorbehalt.
Seit dem Beitritt 1973 bestanden die Briten auf einer Extrarolle. Sie stimmten für den Gemeinsamen Markt, bestanden aber auf ein Opt-Out für den Euro, für Schengen und für die politische Union. Briten will das Pfund, seine Grenzen und die Souveränität des nationalen Parlaments behalten. Diese britische Sonderstellung in der EU war bisher akzeptierter Status quo. Doch jetzt ist etwas ins Rutschen gekommen.

http://www.cicero.de/berliner-republik/boris-johnsons-verrat-david-cameron-blonde-bombe/60533

Einst waren sie gemeinsame Studienfreunde, seit vergangenen Sonntag sind sie erbitterte Gegner. Da hatte sich der Londoner Bürgermeister Boris Johnson für einen Brexit ausgesprochen und war damit seinem Parteichef David Cameron in den Rücken gefallen. Beim Referendum am 23. Juni wird auch entschieden, ob Johnson neuer Premierminister wird.

„Steck dein Hemd in die Hose, Boris!“ rief ein Hinterbänkler, noch bevor Boris Johnson seine Stimme erhoben hatte. Im House of Commons ging es am Montagnachmittag bei der EU-Debatte über den in Brüssel erzielten Reformkompromiss hoch her. Der britische Premierminister David Cameron mühte sich redlich, den Abgeordneten Rede und Antwort zu stehen. Auffällig dabei war, dass die meisten Kritiker seines nunmehr pro-europäischen Kurses in den eigenen Bänken saßen. Am prominentesten unter ihnen: der tollpatschige Volkstribun Boris Johnson. „Wie genau bekommen wir unsere Souveränität zurück?“, fragte der Londoner Bürgermeister seinen Regierungschef scheinheilig. „Wir bekommen die Macht über unsere Sozialleistungen zurück“, rief dieser. Da schüttelte der 51-jährige EU-Skeptiker süffisant lächelnd den hellblonden Wuschelkopf.

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© 2018 Tessa Szyszkowitz