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An der Bildschirmfront

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Lange bevor Panzer rollen, beginnt der Kampf um die Deutungshoheit. Mit welchen Methoden Russland versucht, die Propagandaschlacht zu gewinnen. Und wie die Ukraine mit viel Kreativität dagegenhält

BARBARA TÓTH, TESSA SZYSZKOWITZ
MEDIEN, FALTER 12/22 VOM 22.03.2022

Kriegspropaganda ist so alt wie der Krieg. Schon Alexander der Große wusste um die Vorzüge wohlgesinnter Berichterstattung. Auf seinen Feldzügen kamen Schreiber mit, die ­dabei halfen, dass aus Alexander überhaupt erst der Große wurde. Auch der General und spätere Kaiser Frankreichs Napoleon wusste: „Drei feindliche Zeitungen sind mehr zu fürchten als tausend Bajonette.“ Er bestach oder bedrohte die freie Presse Frankreichs nach Lust und Laune.

Im 19. Jahrhundert wurde Kriegspropaganda erschwert, es gab erstmals unabhängige Kriegsberichterstatter. Für die Londoner Times berichtete William Howard Russell von der Halbinsel Krim, dass die Soldaten zu wenig und die Offiziere zu viel zu essen hatten – sie schienen den Krieg mit einer „Picknicktour“ zu verwechseln.

Die Verbreitung von Foto und Film verhalf der Kriegsreportage dann erst recht zum Durchbruch. Gleichzeitig bedienten sich Regierungen vermehrt des Filmmaterials für ihre Propaganda. Wochenschauen versorgten die Heimatfront mit genehm kuratierten Bildern. Die Nazis perfektionierten die PR-Maschine, sie hatten ihre eigene Propagandakompanie. Propaganda aber geht oft mit Zensur einher. In manchen Fällen zum Schutz von militärischen Geheimnissen. In den meisten aber, um die schreckliche Wahrheit über zivile Opfer zu verbergen.


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