Die britische Außenministerin Liz Truss empfängt nach ihrer Rückkehr aus Moskau eine Gruppe von europäischen Korrespondenten zum Briefing - darunter profil. Dabei skizziert sie die Sanktionen, die Russland drohen, sollte es zu einer Invasion in die Ukraine kommen.
Liz Truss inszeniert sich gerne als potentielle Nachfolgerin der Iron Lady Margaret Thatcher. Ende November ließ sich die 46-jährige britische Außenministerin bei einem Besuch in der baltischen Republik Estland sogar auf einem Panzer ablichten.
Bei ihrem Moskau-Besuch diese Woche half ihr diese Inszenierung wenig. Der russische Außenminister Sergej Lawrow schien sich sogar über sie lustig zu machen: “Es war in unserem Gespräch, als ob Stumme mit Tauben redeten. Wir hörten einander, hörten aber nicht zu.” Die Replik der Britin: “Ich war in unserem Gespräch sicher nicht die Stumme.”
Als Studentin war die Tochter eines Uniprofessors für Mathematik noch Liberaldemokratin, erst später trat sie den Tories bei. Vor 2016 trat sie für den Verbleib in der EU ein, erst danach konvertierte sie zu einer harten Brexit-Befürworterin. Ihrer Karriere unter Boris Johnson hat das gut bekommen. Inzwischen wird sie als eine der beiden chancenreichsten Nachfolgerinnen des angeschlagenen Premierministers gehandelt.
In Moskau stieß sie allerdings an ihre Grenzen. Es ist nicht einfach, eine Pressekonferenz mit Sergej Lawrow unbeschadet zu überstehen. Der 71-jährige russische Außenminister ist seit 2004 im Amt und ein treuer Diener seines Präsidenten. Der Topdiplomat wurde noch zu Sowjetzeiten ausgebildet. Bevor er in die unmittelbare Nähe des Kremls rückte, war Lawrow zehn Jahre UN-Botschafter in New York und lernte dort westliche Geflogenheiten....
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