Operation Vorschlaghammer
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Putins Jagd auf Wiener Politiker, Polizisten und Reporter
Ermittlungsakten enthüllen die größte Spionageaffäre der Zweiten Republik: Im Auftrag des Kremls verfolgten Putin-Handlanger in Österreich nicht nur den Wiener ÖVP-Parteiobmann, sondern auch die profil-Herausgeberin, den Verfassungsschutz-Chef und einen Investigativreporter. Eine Beamtin verriet einem mutmaßlichen Russen-Spitzel sogar die persönlichen Daten von mehr als 36.000 Polizeibeamten
von
FALTER 12/2025, 18.03.2025
Ein Geheimdienstchef, eine österreichische Aufdeckungsjournalistin, ein Parteiobmann, ein international tätiger Rechercheur: bespitzelt, gejagt und – in einem Fall – sogar mit Mord bedroht. Und all das in Wien, mithilfe russischer Spione, bulgarischer Möchtegern-Agenten und österreichischer Beamter mit Nähe zur FPÖ. Das ist der Inhalt einer Ermittlungsakte, die mehr als 10.000 Seiten umfasst und eine dunkle Geschichte erzählt. Eine Geschichte mit vielen Namen und Orten, eine Geschichte, die an den Grundfesten der Republik rüttelt. Und die so verworren scheint, dass man fast nicht weiß, wo man beginnen soll, sie zu erzählen.
Wien, Rennweg
Vielleicht hier: In einer wuchtigen Kaserne am Wiener Rennweg sitzt in einem Hochsicherheitstrakt, gut bewacht und von Abhörgeräten unbehelligt, der österreichische Verfassungsschutz: die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN). In einem nüchternen Besprechungszimmer hat Omar Haijawi-Pirchner für ein Hintergrundgespräch Platz genommen. Er ist der oberste Verfassungsschützer des Landes, der Direktor der DSN. Er wird etwas Grundsätzliches loswerden, das nur einen Schluss zulässt: Die Republik Österreich wird bedroht. Ganz massiv. Und auch er, Haijawi-Pirchner, geriet ins Visier der Russen.
Haijawi-Pirchner nimmt sich Zeit, klärt auf, er will der Öffentlichkeit ein „bigger picture“ über die aktuelle Lage liefern. Es ist kein Verdacht mehr, sondern Gewissheit: Der russische Machthaber Wladimir Putin mischt in Wien mit, er schickt seine Spione und Mordkommandos. Er hat über Mittelsmänner mutmaßlich Beamte gekauft.
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Und es gibt auch einen Podcast von Raimund Löw, florian Klenk und Tessa Szyszkowitz
dazu, der nicht hinter einer Paywall steht:
https://www.falter.at/podcasts/radio/20250319/operation-vorschlaghammer-putins-spione-in-wien
