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50 und kein bisschen leise

50 und kein bisschen leise

https://www.falter.at/zeitung/20250204/50-jahre-und-kein-bisschen-leise

Die ZiB 2 feiert Geburtstag :50 Jahre und kein bisschen leise

Die wichtigste Nachrichtensendung des ORF ist nicht nur wegen harter Interviews und humorvollen Einlagen relevant wie nie zuvor, sondern auch wegen investigativen Recherchen

Bild von Tessa Szyszkowitz

von Tessa Szyszkowitz

FALTER 6/2025, 04.02.2025

Am Anfang stand eine Kuh im Studio. Als Gesprächspartnerin war sie zwar unbrauchbar. Aber als Studiogast in der „ZiB 2“ einmalig. Sie wurde, so sieht man es auf dem einzigen erhaltenen Foto, sogar live im Studio gemolken. Nie wieder wurde ein Weltmilchtag so anschaulich begangen. 

50 Jahre ist die „ZiB 2“ alt. Am 3. Februar 1975 ging sie das erste Mal auf Sendung. „Die ‚ZiB 2‘ ist die Champions League in Österreich“, sagt Moderatorin Margit Laufer nicht ohne Stolz. Das ORF-Nachrichtenmagazin von Montag bis Freitag um 22.00 Uhr – am Sonntag um 21.50 Uhr – mit investigativen Berichten, Hintergrundreportagen und Studiogespräch, stellt Laufer fest, „hat eine extrem wichtige Position in der österreichischen Medienlandschaft“.

Die „ZiB 2“ ist gut gealtert. Erfunden wurde die Sendung vom begnadeten Fernsehmacher Kuno Knöbl, der als Kabarettist begonnen hatte. Die Mischung aus Politik und Humor, aus Information und Unterhaltung brachte er nach Wien in den ORF mit, wo er als Unterhaltungschef die Sendung „Wünsch dir was“ erfand und maßgeblich daran mitwirkte, die Diskussionssendung „Club 2“ und eben die „ZiB 2“ aus der Taufe zu heben.

„Ein Glück für den ORF war dieser Mann“, sagt Josef Broukal, einer der ersten Moderatoren der „ZiB 2“. „Kuno Knöbl hat die Blumen blühen lassen.“ Statt knapper Beiträge zur Nachrichtenlage konnten die Redakteure der „ZiB 2“ bis zu acht oder sogar zehn Minuten lange Beiträge produzieren. Die „ZiB 2“ war 30 Minuten lang. An Tagen, an denen der Nationalrat Sitzung hatte, gab es einen 20-minütigen Bericht aus dem Parlament. Nach zwei Jahren bekam Kuno Knöbl für die „ZiB 2“ die Goldene Kamera verliehen. Den begehrtesten Fernsehpreis zu gewinnen – damals vom Axel-Springer-Verlag gestiftet, heute von der Funke-Gruppe – war für das Team der „ZiB 2“ Bestätigung und Antrieb. Broukal: „Die ‚ZiB 2‘ war ein Vorzeigestück europaweit.“

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© 2018 Tessa Szyszkowitz