https://www.falter.at/zeitung/20240521/reporter-mit-grenzen-oesterreichs-korrespondenten-und-der-gaza-krieg

Wie kann man über den Nahost-Krieg berichten, ohne vor Ort zu sein? Nachfrage bei Maria Sterkl vom Standard und Karim El-Gawhary vom ORF

TESSA SZYSZKOWITZ

MEDIEN, FALTER 21/2024 VOM 21.05.2024

ie eine schaut von ihrem Schreibtisch auf ein Westjerusalemer Kloster. Der andere sitzt im Schneideraum in Kairo. Beide blicken in ihrer Arbeit seit sieben Monaten auf den gleichen Brennpunkt, den Gazastreifen. Die Nahostkorrespondentin und ihr Kollege berichten dabei über einen Krieg, den sie nicht aus der Nähe sehen können. Denn sie dürfen nicht ins Kriegsgebiet. Wie kann man also aus der Ferne verifizieren, einschätzen? Maria Sterkl und Karim El-Gawhary haben es dem Falter erzählt.

Sie lächelte strahlend, als sie am vorigen Montag den Ari Rath Preis für kritischen Journalismus im Bruno Kreisky Forum erhielt. Maria Sterkl hat ja sonst derzeit nicht so viel zu lachen. Seit die Korrespondentin von DerStandard und Frankfurter Rundschau im März 2020 nach Jerusalem gezogen ist, folgte eine Krise der nächsten. Der letzte Tag ihrer Quarantäne nach der Einreise in Israel war der erste Tag des Lockdowns, der besonders strikt war. Kaum war die Pandemie vorbei, begannen die Massendemonstrationen der Israelis gegen die Justizreform von Benjamin Netanjahu. Dann passierte der 7. Oktober. Und daraufhin der Krieg in Gaza.

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