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Raus aus den Kimonos, rein in die Chefetagen

Raus aus den Kimonos,
rein in die Chefetagen

https://www.falter.at/zeitung/20240402/raus-aus-den-kimonos-rein-in-die-chefetagen

Warum Japan fast keine Babywindeln mehr erzeugt, aber dringend Wickelkurse für Männer brauchen würde

TESSA SZYSZKOWITZ

FALTER & MEINUNG, FALTER 14/2024 VOM 02.04.2024

Auf Besuch in Japan habe ich mich vorige Woche in der alten Kaiserstadt Kyōto fachgerecht in einen Kimono wickeln lassen. Warum? Zum Test. Es war ein Erlebnis. Erstens braucht frau dazu mindestens eine Helferin. Es ist eine Kunst, die ganzen Stoffwürste an den richtigen Ort zu stecken, damit hinten am Rücken diese reizende Trommel entsteht.

Außerdem aber ist der Kimono eines der unbequemsten Kleidungsstücke, die jemals für Frauen erfunden wurden: Die Brust wird rigoros flachgebunden, die Taille mit Stoffwürsten ausgestopft. Dazu ist das Ding so eng geschnitten, dass man damit nur trippeln kann.

Natürlich tragen heutzutage Japanerinnen im Alltag keine Kimonos mehr. Außer den Geishas, für die gehört das traditionelle Outfit zur Berufsuniform. Damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt: Eine Geisha ist keine Prostituierte, sie ist eine Unterhaltungskünstlerin oder Gesellschaftsdame. Eine Maiko – so heißen die Trainee-Geishas – erzählte mir, dass die Ausbildung rund sechs Jahre dauert. Die Frauen lernen singen, tanzen, konversieren. Sehr altmodisch das Ganze.

  720 Wörter       4 Minuten


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