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https://www.falter.at/zeitung/20230509/sie-wollen-uns-knebeln
Adam Michnik saß als Dissident in Polen im Gefängnis und war einer der Anführer der Solidarność. Als langjähriger Chefredakteur der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza warnt er nun vor der „Putinisierung Polens“
TESSA SZYSZKOWITZ MEDIEN, FALTER 19/23 VOM 09.05.2023 .
Zur Begrüßung zündet sich Adam Michnik eine Marlboro an. Als Chefredakteur nimmt er sich das Recht heraus, immer noch in seinem Büro zu rauchen. Die Gazeta Wyborcza ist Teil des Medienhauses Agora, das auch kommerziell mit Radio, Onlinemedien und Kinos erfolgreich ist. Die Redakteure sitzen in offenen Großraumbüros, große Glasfenster lassen viel Licht rein.
Bei Michnik herrscht noch ein bisschen mehr Wendezeitatmosphäre. Seine Regale sind vollgestopft mit Büchern, auf seinem Schreibtisch türmen sich Zeitungen, Papiere, Bücher. Gerahmte Fotos lehnen an Büchern, an der Wand hängen Ehrendoktorate. Auch wenn er das operative Tagesgeschäft nicht mehr macht, kommt er doch jeden Tag hierher. „Möchten Sie Kaffee?“, fragt der 76-jährige Journalist, und obwohl das nicht der Fall ist, gibt er ihn in Auftrag: „Ich habe nämlich mit meinem Kaffee auf Sie gewartet.“
Michnik kann wie der 2011 verstorbene tschechische Intellektuelle Václav Havel für sich in Anspruch nehmen, ein halbes Jahrhundert osteuropäischer Geschichte mit intellektueller Schärfe und einem unbeugsamen Sinn für Anstand und Moral in Politik, Kultur und Journalismus begleitet, analysiert, beschrieben und vor allem geprägt zu haben.
1995 Wörter 10 Minuten
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Adam Michnik saß als Dissident in Polen im Gefängnis und war einer der Anführer der Solidarność. Als langjähriger Chefredakteur der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza warnt er nun vor der „Putinisierung Polens“
TESSA SZYSZKOWITZ MEDIEN, FALTER 19/23 VOM 09.05.2023 .
Zur Begrüßung zündet sich Adam Michnik eine Marlboro an. Als Chefredakteur nimmt er sich das Recht heraus, immer noch in seinem Büro zu rauchen. Die Gazeta Wyborcza ist Teil des Medienhauses Agora, das auch kommerziell mit Radio, Onlinemedien und Kinos erfolgreich ist. Die Redakteure sitzen in offenen Großraumbüros, große Glasfenster lassen viel Licht rein.
Bei Michnik herrscht noch ein bisschen mehr Wendezeitatmosphäre. Seine Regale sind vollgestopft mit Büchern, auf seinem Schreibtisch türmen sich Zeitungen, Papiere, Bücher. Gerahmte Fotos lehnen an Büchern, an der Wand hängen Ehrendoktorate. Auch wenn er das operative Tagesgeschäft nicht mehr macht, kommt er doch jeden Tag hierher. „Möchten Sie Kaffee?“, fragt der 76-jährige Journalist, und obwohl das nicht der Fall ist, gibt er ihn in Auftrag: „Ich habe nämlich mit meinem Kaffee auf Sie gewartet.“
Michnik kann wie der 2011 verstorbene tschechische Intellektuelle Václav Havel für sich in Anspruch nehmen, ein halbes Jahrhundert osteuropäischer Geschichte mit intellektueller Schärfe und einem unbeugsamen Sinn für Anstand und Moral in Politik, Kultur und Journalismus begleitet, analysiert, beschrieben und vor allem geprägt zu haben.
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