https://www.falter.at/zeitung/20230426/ein-buergerkrieg-ohne-buerger-im-sudan/_2f09d705b2

Nicht einmal zum Eid-al Fitr hielt die Waffenruhe. Die Armee der Republik Sudan und die konkurrierenden paramilitärischen Truppen der Rapid Support Forces hatten für das Ende des islamischen Fastenmonats am Wochenende eigentlich eine dreitägige Waffenruhe vereinbart. Doch die Granaten explodierten weiterhin. Das Bombardement der Hauptstadt des Sudan hörte nicht auf. Die Regale in den Supermärkten sind längst geleert. Manche Familien sitzen seit mindestens einer Woche im Keller und trauen sich nicht einmal aus dem Haus, um dringend benötigte Grundnahrungsmittel zu suchen. Ausländische Diplomaten wurden am Wochenende über den Landweg evakuiert. Der Flughafen in Khartum ist zerbombt. Im Land breitet sich - trotz angekündigter Waffenpause - Chaos aus. 
Die Bomben begraben die Hoffnung auf einen erfolgreichen Übergang zur Demokratie im Sudan. 2019 waren die Sudanesen auf die Straße gegangen und hatten das alte, korrupte Regime zum Teufel gejagt. 30 Jahre lang hatte Diktator Omar al-Bashir. ...
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