Der Guardian und
die Sklaverei
https://www.tagesspiegel.de/kultur/beteiligung-an-der-sklaverei-britische-zeitung-guardian-arbeitet-die-eigene-geschichte-auf-9601133.html
Beteiligung an der Sklaverei: Britische Zeitung „Guardian“ arbeitet die eigene Geschichte auf
Das Flaggschiff der linksliberalen Presse in Großbritannien hat die Verbindungen der Gründerväter in Manchester zu Plantagen in Jamaika aufgearbeitet.
Von Tessa Szyszkowitz
2. April 2023 13:35
Am Samstag erschien die britische Tageszeitung „Guardian“ mit einer 80 Seiten dicken Beilage: „Cotton Capital“ stand in dicken weißen Buchstaben darauf: „Baumwoll-Hauptstadt – wie Sklaverei den Guardian, Britannien und die Welt geprägt hat“. Als Hintergrund dient eine Montage des Titelblatts des „Manchester Guardian“ vom ersten Erscheinungstag, Samstag, dem 5. Mai 1821. Die Seite franst nach unten in Baumwollfäden aus.
Nicht nur das Design dieser Sonderausgabe erregt Aufmerksamkeit, brisant ist vor allem das Thema. Schon vor vier Tagen hatte sich Chefredakteurin Katherine Viner mit einem Bekenntnis an ihre Leserschaft gewandt: „Es war immer schon ein sehr ungutes Gefühl, dass einer meiner Vorgänger, John Edward Taylor, einen großen Teil seines Vermögens der Manchester Baumwollindustrie verdankte – einer Industrie, die mit Baumwollplantagen in Amerika handelte, die Millionen von Schwarzen Menschen gegen ihren Willen aus Afrika dorthin transportiert hatten.“ Viner zitierte den amerikanischen Abolitionisten Frederick Douglass: „Der Preis des Menschenfleisches am Mississippi wurde durch den Preis der Baumwolle in Manchester reguliert.“
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Beteiligung an der Sklaverei: Britische Zeitung „Guardian“ arbeitet die eigene Geschichte auf
Das Flaggschiff der linksliberalen Presse in Großbritannien hat die Verbindungen der Gründerväter in Manchester zu Plantagen in Jamaika aufgearbeitet.
Von Tessa Szyszkowitz
2. April 2023 13:35
Am Samstag erschien die britische Tageszeitung „Guardian“ mit einer 80 Seiten dicken Beilage: „Cotton Capital“ stand in dicken weißen Buchstaben darauf: „Baumwoll-Hauptstadt – wie Sklaverei den Guardian, Britannien und die Welt geprägt hat“. Als Hintergrund dient eine Montage des Titelblatts des „Manchester Guardian“ vom ersten Erscheinungstag, Samstag, dem 5. Mai 1821. Die Seite franst nach unten in Baumwollfäden aus.
Nicht nur das Design dieser Sonderausgabe erregt Aufmerksamkeit, brisant ist vor allem das Thema. Schon vor vier Tagen hatte sich Chefredakteurin Katherine Viner mit einem Bekenntnis an ihre Leserschaft gewandt: „Es war immer schon ein sehr ungutes Gefühl, dass einer meiner Vorgänger, John Edward Taylor, einen großen Teil seines Vermögens der Manchester Baumwollindustrie verdankte – einer Industrie, die mit Baumwollplantagen in Amerika handelte, die Millionen von Schwarzen Menschen gegen ihren Willen aus Afrika dorthin transportiert hatten.“ Viner zitierte den amerikanischen Abolitionisten Frederick Douglass: „Der Preis des Menschenfleisches am Mississippi wurde durch den Preis der Baumwolle in Manchester reguliert.“
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